Große Antizipation und langer Struggle führt zu Enttäuschung, Reue oder Frust.

Große Antizipation und langer Struggle führt zu Zufriedenheit, Selbstbewusstsein, Orientierungslosigkeit und Leere.

Wenn ich wählen dürfte, würde ich die zweite Version wählen. Das würde dann bedeuten, dass ich nach großer Antizipation und langem Struggle ein Erfolgserlebnis hatte. Darauf hatte ich lange hingefiebert und wenn es dann da ist, bringt es einen Moment des Glücks mit sich. Denn wenn Vorstellungen wahr werden, löst das einfach Freude aus und die Genugtuung färbt alles in warmes Licht.
Wahrscheinlich trag ich aber nur die Brille der gesteigerten Eigenkompetenzwahrnehmung. Kaum abgenommen ist alles wieder trist. Und irgendwie wirkt alles weitläufiger als vorher. Plötzlich unzählige Wege die sich vor mir auftun und ich muss an die große Antizipation und den langen Struggle denken.
Ich muss dran denken, dass sie mir ein Gleis gegeben haben, dass den Weg vorgegeben hat. Auch wenn das Gleis manchmal blockiert war und sich die Reise angefühlt hat, wie ein Trip von München nach Hamburg mit der Deutschen Bahn, hatte ich doch eine Richtung. War ich zum Teil traurig und verunsichert, aber zumindest nicht verloren.
Jetzt stehe ich vor den vielen Wegen die ins Ungewisse führen und weiß nicht wohin.
Wahrscheinlich gut einfach mal loszugehen, aber nicht auf eine Reise sondern vielleicht erstmal zum einkaufen oder in den Park um die Ecke. Vielleicht sollte ich es ein wenig aussitzen, denn manchmal sind die Wege mehr wie die Treppen in Hogwarts. Ständig in Bewegung und um die passende zu erwischen, braucht es etwas Geduld.

Aber nach einer Weile muss ich los,
egal ob Treppe oder Weg,
meinetwegen auch mit dem Floß,
ich weiß sowieso wo die Reise hingeht.

Was auf mich warten wird, ist große Antizipation und langer Struggle,
aber das im Kopf zuhaben, erspart mir später unnötigen Hustle.