Die Füße schmerzen, aber tragen mich noch. Immer weiter, bis ich gar nichts mehr von dem Schmerz merke. Das merke ich aber erst, lange nachdem der Schmerz nicht mehr da ist. So gehe ich immer weiter, mal im Trab und mal schweren Schrittes. Ohne es zu merken geht die Zeit ins Land und das Land vergeht. Wände kommen näher und der Weg wird zu einem schmalen Gang. Wie getrieben rolle ich ihn hinunter, so sehr sehne ich dem Ende entgegen.
Plötzlich wird es schnell und immer schneller. So schnell, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich noch rolle oder schon falle. Der Wind tanzt an mir vorbei und von einem Gang ist nichts mehr zu sehen. Zu sehen gibt es genug und doch weiß ich nicht wo ich bin. Der Wind tanzt noch immer ekstatisch um mich herum, doch bedeutet das Bewegung oder Stillstand?
Meine Füße spüre ich nicht mehr, aber sie sind noch da. Unbehagen kriecht mir die Beine hoch in den Bauch. Aus Unbehagen entwickeln sich große Fragen die mir wie ein Kloß im Hals stecken.
Die großen Fragen lösen Panik aus; Mir platzt der Kopf; Ich suche nach Halt; Greife wild um mich. Doch kann meine Hände nicht mehr spüren.
Ich reiße die Augen auf, als ob mir das helfen würde zu sehen, wo ich bin.
Ich schließe die Augen und finde mich am Boden wieder.
Ohrenbetäubende Stille und es gibt nur zwei Richtungen.
So bleibe ich erstmal liegen.
Meine Hände bedecken meine Ohren. Ich suche nach meinen Füßen, schaffe es ohne sie zu finden auf die Beine.
Ich habe Angst nach oben zu sehen, so bleibt der Kopf gesenkt. Er sinkt immer weiter, so weit, dass ich das Gleichgewicht verliere. Und so stolpere ich nach vorne. Von einem Bein aufs andere. Ich stolpere immer weiter, aber wehre mich nicht. Ich stolpere so weit, dass ich ohne es zu merken, gehe.
Schritt für Schritt. Meter für Meter. Minute für Minute. Bis die Zeit ins Land geht und ich meine Füße wieder spüren kann.